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Tantal
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- Ordnungszahl: 34
- Dichte: 16,68 g/cm³
- Schmelzpunkt: 2996 °C
- Siedepunkt: ~5694 °C
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Lieferbare Reinheiten
- 99,5 % - 99,99 %
- Tantal mit Niob
- Halbzeug für Gewöhnlich als 99,8 bzw. 99,9 %
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Lieferformen
- Stückig
- Stangen und Rundbolzen
- Drähte
- Platten, Bleche und Folien
- Granulat
- Pulver (verschiedene Korngrößen)
- Sonderformen nach Ihrer technischen Zeichnung - lassen Sie uns Ihren Bedarf wissen.
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Verpackungseinheiten
- Fässer 25 - 100 kg
- Holzkisten ab 100 kg
- Kleinere Mengen (z.B einzelne Rundstäbe oder Folien) in Spezialverpackung per Paket.
- Gerne liefern wir auch auch kleine Mengen z.B. für Forschung und Entwicklung.
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Tantal kaufen und Preise
Möchten sie Tantal kaufen oder unsere aktuellen Preise erfahren? Kontaktieren Sie uns bitte.
Das von uns gelieferte Tantal stammt aus Südamerikanischen, Chinesischen und Australischen Erzen oder aus Recyclingprozessen!
Anwendungsgebiete von Tantal und Tantallegierungen
Der größte Teil des Tantals wird für sehr kleine Kondensatoren mit hoher Kapazität verwendet. 2007 waren dies 60 %. Diese Tantal-Elektrolytkondensatoren werden überall in der modernen Mikroelektronik, beispielsweise für Mobiltelefone und im Automobilbau, eingesetzt. Die Wirkung beruht auf der selbst in sehr dünner Ausführung noch stabilen und sicher isolierenden Tantaloxidschicht auf der Oberfläche der aufgewickelten Tantalfolie. Je dünner die Schicht zwischen den Elektroden ist, desto höher wird die Kapazität bei gleich bleibender Folienfläche; zudem hat Tantaloxid eine extrem hohe Perittivität, die ebenfalls die Kapazität erhöht.
Da Tantal nicht giftig ist und nicht mit Körpergewebe oder –flüssigkeiten reagiert, wird elementares Tantal für medizinische Implantate und Instrumente eingesetzt. Es werden beispielsweise Knochennägel, Prothese, Klammern und Kieferschrauben aus Tantal gefertigt. Daneben ist es ein auf Grund der hohen Kosten wenig eingesetztes Röntgenkontrastmittel.
In der chemischen Industrie wird Tantal wegen seiner Beständigkeit eingesetzt. Es dient als Auskleidungsmittel für Reaktionskessel und wird für Wärmeaustauscher und Pumpen verwendet. Für diese Zwecke wird meist kein reines Tantal, sondern Legierungen, die 2,5 – 10 % Wolfram enthalten, verwendet. Diese sind stabiler und widerstandsfähiger als reines Tantal. Gleichzeitig bleibt die erwünschte Duktilität erhalten. Weitere Verwendungszwecke sind Laborgeräte, Spinndüsen und die Kathoden von Elektronenröhren. Hier kommt Tantal zugute, dass es in der Lage ist bei 800 °C bis zu 740 Volumenteile Gase aufzunehmen, was ein hohes Vakuum in den Röhren gewährleistet.
Superlegierungen, die im Bau von Turbinen und Flugzeugtriebwerken eingesetzt werden, enthalten bis zu 9% Tantal. So erhöht der Zusatz von 3-4% Tantal zu einer Nickel Superlegierung die Stärke des Materials bei hohen Temperaturen.
Besondere Eigenschaften
Tantal hat einen sehr hohen Schmelzpunkt von 2996 °C. Tantal zeichnet sich ebenfalls durch gute Verformbarkeit bei großer Härte aus. Wichtigstes Tantalmerkmal ist seine ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit. Die meisten Tantaleigenschaften stehen in einem engen Verhältnis zur Reinheit des Tantalmetalls. Neben dem Einsatz in Kondensatoren, in Tantallegierungen für Hartmetall und tantalhaltiger Superlegierungen, dient Tantal zur Produktion von harten hitzefesten und äußerst korrosionsfesten Instrumenten und Apparaten (auch Tantalbleche, Tantalrohre, Tantaldrähte etc.). Tantal ersetzt hier teilweise das erheblich teurere Platin.
Historie, Vorkommen und Produktion
Tantal ist mit einem Gehalt von 2 ppm in der kontinentalen Erdkruste bzw. 8 ppm in der Erdhülle ein seltenes Element auf der Erde. Die Häufigkeit ist vergleichbar mit der von Arsen und Germanium. Innerhalb der Gruppe nimmt die Häufigkeit jeweils um eine Zehnerpotenz ab. Tantal kommt nicht gediegen, sondern nur in Form seiner Verbindungen in verschiedenen Mineralien vor. Auf Grund der Ähnlichkeit der beiden Elemente enthalten Tantalerze stets Niob und umgekehrt. Die wichtigsten Minerale sind die der Columbit- und Tapiolit-Reihe, in der verschiedene ähnliche Minerale zusammengefasst werden.
Die wichtigsten Fördergebiete von Tantalerzen lagen 2012 in Afrika, China und Südamerika. Man geht von einer Tantal Produktion von weltweit 1.300 - 1.400 t Tantal in 2012 aus. In den Medien bekannt geworden sind die Vorkommen im Osten der Demokratischen Republik Kongo, die im Kongokrieg 1996-2008 stark umkämpft waren. Aufgrund ethischer und politischer Bedenken haben die USA mittels des Dott Frank Acts die Verwendung des Tantals aus dieser Herkunft stark eingeschränkt.
Das Element wurde 1802 von Anders Gustav Ekeberg in einem finnischen Columbit Erz entdeckt. Benannt ist es nach Tantalos, einer Figur aus der griechischen Mythologie. Der Grund für diesen Namen liegt nach Ekeberg darin, dass das sehr beständige Oxid „schmachten muss und seinen Durst nicht löschen kann, wie Tantalus in der Unterwelt“.
Nahezu zeitglich fand Charles Hatchett in einem kolumbianischen Erz das sehr ähnliche Columbium. Die beiden Elemente wurden bis 1844 für identisch gehalten, als Heinrich Rose erkannte, dass in den Columbit-Erzen zwei verschiedene Elemente vorlagen, nämlich Tantal und Columbium, das er Niob nannte.
Nach der Entdeckung des neuen Elements wurde von verschiedenen Chemikern versucht, Tantal auch elementar darzustellen. Der erste, der elementares Tantal durch Reduktion von Tantalfluorid mit Kalium darstellte, war 1815 Jöns Jakob Berzelius. Allerdings bestand sein Metall wie das auch von Rose dargestellte Tantal nicht zu 50% aus Tantal. Henri Moissan versuchte 1902, Tantal im elektrischen Ofen herzustellen, sein Produkt war jedoch nur durch den enthaltenen Kohlenstoff sehr hart und spröde.
Der erste, der reines duktiles Tantal herstellen konnte, war Werner von Bolton 1903. Er erreichte dies durch Reduktion der glühenden Oxide im Vakuum sowie durch Schmelzen von unreinem Tantalmetall im Vakuum und elektrischem Flammenbogen.
Die erste Anwendung des neuen Elementes war diejenige als Glühfaden in Glühlampen. Der Grund für den Wechsel vom vorher verwendeten Osmium zu Tantal lag darin, dass es leichter zu verarbeiten ist und eine höhere mögliche Nutztemperatur bis zu 2300°C besitzt. Später wurde es durch Wolfram ersetzt, das einen noch höheren Schmelzpunkt besitzt und damit ein dem Sonnenlicht näheres Lichtspektrum und eine höhere Lichtausbeute ermöglicht.
Im Jahr 1922 wurde mit der Verwendung in Gleichrichtern und ein Jahr später in Radioröhren ein neuer Einsatzzweck für Tantal gefunden.